Programm Werstattgespräche III: Wie weiß wer, was man weiß?

Zertifizierung von Kompetenzen in der Weiterbildung aus Sicht der Anbieter und Nachfrager

„…wachsende Bedeutung informell erworbener Fähigkeiten und Kompetenzen“. Diese Thematik prägt die diesjährigen Kölner Werkstattgespräche.

Schwerpunkte an diesem Tag:

Profilpass: Weiterbildungspass mit „Zertifizierung“ informellen Lernens

Dr. Markus Bretschneider (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung / DIE) betont in seinem Vortrag die zunehmende Bedeutung der individuellen Steuerung beruflicher Biographie. Eine bildungspolitische Strategie zur Stärkung des Einzelnen in einer sich verändernden Berufswelt ist dabei die (An)Erkennung informellen Lernens. In seinem Beitrag werden zentrale Befunde und Empfehlungen einer Machbarkeitsstudie zur Einführung eines bundesweiten Weiterbildungspasses sowie Konzept und Methodik des daraus abgeleiteten Instruments „ProfilPASS“ vorgestellt.

Kompetenzmessung bei Erwachsenen

Dr. Dieter Gnahs (DIE) betont in seinem Beitrag die Notwendigkeit des internationalen Vergleichs von Qualifikationen und Kompetenzen und weist darauf hin, dass Kompetenzmessungen immer wichtiger werden. Hinzu kommt, dass auf OECD-Ebene ein „PISA für Erwachsene“ in Planung ist. Im Referat werden Messkonzepte und -erfahrungen vorbestellt und mögliche Nutzen einer verbesserten Kompetenzmessung diskutiert.

Modulbeschreibung – zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Prof. Dr. Detlef Buschfeld (Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Universität zu Köln) weist darauf hin, dass ein zentrales Merkmal neuer Studiengänge und Angebote der Weiterbildung der „modulare Aufbau“ ist. Zur näheren Darstellung von solchen Angeboten werden Organisation und Curriculum in Modulbeschreibungen präzisiert. Modulbeschreibungen sind damit Instrument des internen und externen Marketings und Referenzpunkt für Anerkennung von Teilleistungen, Abstimmung und Austausch von Teilangeboten. Sie werden als Basis für Akkreditierung und Evaluation benutzt und stellen somit eine Art neuer Währung in der Bildungslandschaft dar. Wie bei jeder Währung drückt sich aber deren Wert darin aus, inwieweit dem Schein der Beschreibung auch wirklich vertraut werden kann. Darüber berichtet und reflektiert der Vortrag in vergleichender Analyse.

Anrechenbarkeit beruflicher Kompetenzen auf Studien

Prof. Rudi Schmiede(TU Darmstadt) greift die Thematik anhand des F+E-Projekts „ProIT Professionals“ auf. Ziel des Projektes ist es, im Bereich der IT-Fachqualifikationen und auf der Basis der 2002 erlassenen IT-Fortbildungsverordnung der Bundesregierung, ein Verfahren zu entwickeln, mittels dessen beruflich erworbene Kompetenzen und schulisch bzw. hochschulisch erworbene Fähigkeiten vergleichbar und damit auch anrechenbar gemacht werden sollen. Dabei wird Prof. Schmiede auch die Bezüge zum Bologna- bzw. Brügge-/Kopenhagen-Prozess erläutern und auf den gegenwärtig in Entwicklung befindlichen europäischen Qualifikationsrahmen EQF eingehen, der einen methodischen Schlüssel zum Vergleich liefern kann. Im Beitrag soll es also sowohl um die methodischen Grundlagen als auch um einen wichtigen Anwendungsbereich in einem großen Arbeitsmarkt- bzw. Bildungs- und Weiterbildungsfeld gehen.

Self-Assessment

Sylvia Berge stellt in einem Kurzvortrag ein Self-Assessment-Tool zur Unterstützung der Personalentwicklung vor. Das Tool – in Form eines Fragebogens – hat Frau Berge im Rahmen Ihrer Diplomarbeit entwickelt.

Die Kölner Werkstattgespräche wenden sich überwiegend an Schul- und Bildungsgangleiter/-leiterinnen Staatlicher Berufskollegs/Fachschulen und privater Weiterbildungseinrichtungen, insbesondere der Fernlehre.

Die Veranstalter der Kölner Werkstattgespräche laden Sie herzlich ein. Bitte entscheiden Sie rasch über Ihre Teilnahme. Anmeldungen werden nach dem Eingangsdatum berücksichtigt. Bitte benutzen Sie das Programm – das zugleich Anmeldeunterlage ist – zur FAX-Übermittlung.

Veranstaltungstermin: 23. Mai 2006
Veranstaltungsort:
Georg-Simon-Ohm-Schule
51105 Köln (Humbold-Gremberg)
Westerwaldstr. 92

Über den Autor

Yves Bollinger

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